25 000 Euro Preisgeld für psychosoziale Beratungsstelle in Gebärdensprache

25 000 Euro Preisgeld für psychosoziale Beratungsstelle in Gebärdensprache
25 000 Euro Preisgeld für psychosoziale Beratungsstelle in Gebärdensprache | Bild: Stadt Wiesbaden

Die Stiftung Gesundheitsstadt Wiesbaden hat bei ihrer Jubiläumsfeier am 8. Dezember den mit 25 000 Euro dotierten Wiesbadener Gesundheitspreis vergeben. Ausgezeichnet wurde die Hand und Ohr gGmbH für die Einrichtung einer psychosozialen Beratungsstelle in Wiesbaden, die gehörlose und hörbehinderte Menschen in Gebärdensprache niedrigschwellig unterstützt.

Beratung in Gebärdensprache als Reaktion auf Versorgungslücken

Die neue Beratungsstelle bietet Betroffenen Hilfsangebote in Gebärdensprache und soll bestehende Barrieren abbauen. Nach Angaben der Träger gibt es für gehörlose Menschen in Wiesbaden bislang zu wenige psychosoziale Angebote. Kommunikationsschwierigkeiten im Alltag sowie mangelnde Zugänge zu unterstützenden Strukturen führten häufig zu Stress und sozialer Isolation, heißt es.

Gesundheitsdezernentin Milena Löbcke, die die Schirmherrschaft über den Preis innehatte, würdigte das Projekt als konkreten Schritt hin zu mehr Teilhabe. „Mit diesem Angebot wird Inklusion nicht nur gedacht, sondern gelebt. Das Projekt zeigt, wie moderne psychosoziale Versorgung aussehen kann: zugänglich, bedarfsgerecht und professionell“, sagte sie in ihrer Festrede.

Breites Spektrum an Bewerbungen

Für den Wiesbadener Gesundheitspreis waren zahlreiche Initiativen eingereicht worden. Die Bewerbungen deckten ein breites Feld ab, von digitalen Innovationen über Projekte zur Stärkung psychischer Gesundheit bis zu Bildungs und Präventionsangeboten für verschiedene Zielgruppen. Die Jury hob hervor, dass die zugesandten Projekte Engagement, Kreativität und fachliche Qualität sichtbar machten.

Mit der Preisvergabe betonte die Stadt ihr Ziel, ein Versorgungssystem zu fördern, das möglichst viele Menschen erreicht. Die Stiftung sieht in der Förderung konkreter Projekte ein Mittel, kommunale Gesundheitsarbeit weiterzuentwickeln und Zugänge für bislang unterversorgte Gruppen zu verbessern.

Jubiläum und Ehrungen

Die Verleihung des Preises war Teil der Feierlichkeiten zum 25 jährigen Bestehen der Stiftung Gesundheitsstadt Wiesbaden. Oberbürgermeister Gert Uwe Mende gratulierte zum Jubiläum, bedankte sich für das langjährige Engagement und ehrte Reinhard Claus, den langjährigen Vorsitzenden des Stiftungsrats, der laut Mitteilung von Beginn an dieses Amt innehatte.

Bei der Scheckübergabe im Festsaal des Rathauses waren nach Angaben der Stiftung unter anderem Stiftungsratsvorsitzender Reinhard Claus, Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Preisträger Hans Beilborn von der Hand und Ohr gGmbH, Gesundheitsdezernentin Milena Löbcke, Stiftungsvorständin Angela Tausendpfund und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr anwesend.

Stiftung und Aufgabe

Die Stiftung Gesundheitsstadt Wiesbaden wurde im Jahr 2000 gegründet und wird treuhänderisch von der städtischen EGW Gesellschaft für ein gesundes Wiesbaden verwaltet. Laut Satzung unterstützt die Stiftung unter anderem die öffentliche Gesundheitspflege, präventive Gesundheitsinitiativen und die Gesundheitswissenschaft in der Landeshauptstadt.

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Redaktion Bischofsheimer Kurier 12 Artikel
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