
Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat die Nutzungsrechte für öffentliche Flächen zur Außenwerbung neu vergeben. Ab dem 1. Juli 2026 übernimmt die DPW Deutsche Plakat Werbung GmbH & Co. KG aus Koblenz die Betreuung von Plakatwänden und beleuchteten Displays an Bushaltestellen sowie weiteren Flächen im öffentlichen Raum. Der Vertrag läuft 15 Jahre und folgt auf die bisherige Konzession des Anbieters WALL, die am 30. Juni 2026 ausläuft.
Vergabeverfahren und Zielsetzungen
Die Stadt führte ein umfangreiches Ausschreibungsverfahren durch, das das Tiefbau und Vermessungsamt federführend betreute. Im Vorfeld organisierte die Verwaltung einen Workshop mit beteiligten Ämtern und städtischen Gesellschaften, um Zielpunkte und Eckdaten des neuen Vertrags gemeinsam zu erarbeiten. Der Amtsleiter Gerald Berg erklärte, die enge Abstimmung habe es ermöglicht, Standorte zu optimieren und zugleich die Gesamtzahl der Werbeanlagen zu verringern. So entstehe ein strukturiertes Konzept, das dem Stadtbild Rechnung trage und Qualität vor Quantität stelle.
Inhalte des Vertrags und geplante Maßnahmen
Ein zentraler Baustein der Vereinbarung ist die Verknüpfung von Werbenutzung und Infrastruktur. DPW verpflichtet sich, 100 neue Fahrgastunterstände bereitzustellen und die bestehenden Unterstände zu pflegen, zu erneuern und weiterzuentwickeln. Laut Stadtangaben sollen dadurch der barrierefreie Ausbau, Wetterschutz, Beleuchtung und die Aufenthaltsqualität an Bushaltestellen verbessert werden.
Die Stadt sichert sich im neuen Vertrag auch Werbeflächen für eigene Zwecke. Drei Prozent der digitalen Werbeslots stehen dauerhaft für Eigenwerbung zur Verfügung. Zusätzlich sind 37 Eigenwerbungssäulen vorgesehen, etwa für Ankündigungen aus Kultur und Bildung. Nicht belegte Restkapazitäten können der Stadt nach Angaben der Verwaltung mit einem Vorlauf von vier Wochen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Wirtschaftliche Effekte und Angebote für lokale Unternehmen
Verkehrsdezernent Andreas Kowol bewertete das Ergebnis als vorteilhaft für die Stadt. Er hob hervor, dass durch den neuen Vertrag verlässliche Einnahmen erzielt und zugleich der öffentliche Raum modern gestaltet werde. Die langfristige Vereinbarung ermögliche eine planbare Finanzierung kommunaler Aufgaben und trage dazu bei, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen.
DPW betont zudem die Zugänglichkeit ihrer Angebote für kleine und inhabergeführte Betriebe. Prokuristin Edith Arndt verwies darauf, dass auch lokale Bäckereien und Einzelhändler Werbeflächen bis zur Einzelfläche buchen könnten. DPW Geschäftsführer Felix Freund sagte, Wiesbaden sei ein starker und zukunftsorientierter Standort. Man wolle moderne und vermehrt digital nutzbare Werbeflächen bereitstellen und durch hochwertige Unterstände einen Beitrag zu einem serviceorientierten Nahverkehr leisten.
Die Vergabe markiert einen Neuanfang für die Gestaltung der Außenwerbung in Wiesbaden. Die Stadtverwaltung hebt die erwartete Verbesserung von Funktionalität und Erscheinungsbild im öffentlichen Raum hervor. Konkrete Pläne zur Umsetzung der neuen Anlagen und zu den finanziellen Konditionen nannte die Verwaltung bislang nur in den Grundzügen; Details sollen in weiteren Gesprächen abgestimmt werden.
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